top of page
AutorenbildMichelle Mmojekwu

Vegane Ernährung - ein Erfahrungsbericht

Michelle Mmojekwu ernährt sich seit 3 Jahren vegan. In diesem Erfahrungsbericht erzählt sie warum sie sich dazu entschieden hat, was die Auswirkungen auf Ihren Alltag sind und warum sie eine vegan Ernährung empfiehlt.


Warum lebe ich vegan? Bereits im Alter von 14 Jahren habe ich mich dazu entschieden auf den Fleischkonsum zu

verzichten, dies aufgrund eines Grillabends mit meiner Familie, wo diskutiert wurde welche Zutaten in einer Bratwurst enthalten sind. Zu diesem Zeitpunkt habe ich jedoch nach wie vor Fisch, Eier und Milchprodukte konsumiert. Über die Jahre habe ich immer mal wieder Fleisch probiert, jedoch festgestellt, dass mir dies nicht mundet.

Nehme ich Nahrungsergänzungsmittel, um einen Mangel vorzubeugen? Ja ich supplementiere Vitamin B12, Vitamin D3 und gewisse Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Selen, dies wird jedoch auch bei einem Konsum von tierischen Produkten empfohlen.

Wie genau achte ich auf eine vegane Ernährung? Gibt es Grenzen? Vegan leben bedeutet nicht Verzicht auf gewisse Lebensmittel, sondern es ist eine Lebensumstellung. bzw. eine Lebensweise. Dies ist nicht von einem Tag auf den anderen möglich, sondern geschieht Schritt für Schritt. Zu Beginn waren es nur Lebensmittel, mittlerweile achte ich auch bei Kosmetika, Waschmittel und den Putzmitteln auf umweltfreundliche und tierversuchsfreie Herstellung. In meinem Alltag bin ich noch nicht zu 100 % beim Veganismus angelangt, aber ich bin auf dem richtigen Weg.

Wie reagieren Freunde und Bekannte darauf? Glücklicherweise gehen alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis offen damit um. Wenn ich zu Besuch eingeladen bin, wird entweder nur vegan gekocht oder ich bekomme eine separate Beilage, das schätze ich jedes Mal sehr. Bereits konnte ich einige Menschen zum Nachdenken bewegen und beispielsweise mein Mann hat seinen Fleischkonsum massiv eingeschränkt, was mich natürlich sehr freut. Zudem kommen meine veganen Rezepte immer sehr gut an.


Schränkt mich eine vegane Ernährung im Alltag ein? Zu Beginn der veganen Ernährungsumstellung war es natürlich eine Herausforderung, da ich mich mit den neuen Lebensmitteln vertraut machen und das Angebot der Supermärkte / Reformhäuser kennen lernen musste. Mittlerweile ist das Angebot an veganen Lebensmitteln ziemlich gut, es besteht aber Luft nach oben. Auch zu speziellen Anlässen wie z.B. Weihnachten kann ich ein veganes Raclette oder Fondue mitessen, da es viele pflanzliche Käsealternativen gibt.

Kann ich noch auswärts essen gehen? Absolut. Vor einem möglichen Restaurantbesuch schaue ich mir meistens die Menü-Karte durch, um zu schauen, ob dieses Restaurant für mich in Frage kommt. Jedoch bieten die meisten Restaurants vegane Speisen an.


Warum empfehle ich eine vegane Ernährung weiterempfehle? Es gibt einige gute Gründe eine vegane Ernährung zu empfehlen. Es bringt gesundheitliche Vorteile sich rein pflanzlich zu ernähren, da aus verschiedenen Studien bekannt ist, dass der Genuss von tierischen Produkten viele Krankheiten (Allergien, Krebs, Herzerkrankungen etc.) begünstigen kann. Zudem wurde bis heute nie bewiesen, dass der Konsum von Fleisch und Milch gesund für uns ist. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Ethik. Die meisten Tiere stammen aus Massentierhaltung und können ihre natürlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten nicht ausleben und werden systematische gefoltert. Den Milchkühen wird oft das Kalb direkt nach der Geburt entrissen, damit die Menschen die Nahrung des Kalbes trinken können. Den Ferkeln werden kurz nach der Geburt die Schwänze ohne Narkose abgeschnitten und den männlichen Ferkeln die Hoden abgerissen. Die Hühner werden dermassen gemästet, dass das Fleisch viel schneller wächst als die Knochen, was zu Deformierungen führt und die Tiere erleiden dauerhafte Schmerzen. Zudem werden die männlichen Küken zu Millionenzahl in den Müll geworfen, da sie nicht brauchbar sind. Ein weiterer Aspekt ist die Umwelt, die durch die vegane Ernährung stark geschont werden würde. Es werden riesige Regenwaldflächen für den Anbau von Soja (80 % des Sojaanbaus wird für das Tierfutter verwendet und nur 2 % für Sojaprodukte) und Mais abgeholzt, welche anschliessend an Tiere verfüttert werden. Deswegen finde ich die Umwelt und den Welthunger zwei sehr entscheidende Argumente, die für eine pflanzliche Ernährungsweise sprechen. Der enorme Wasserverbrauch und die Wasserverschmutzung durch die Tierhaltung sind weitere Stichworte, ganz zu schweigen von den leergefischten Meeren.


Michelle Mmojekwu, MagenDarm Aarau


409 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page