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💨 Blähungen und ihre Ursachen – Was tun gegen Völlegefühl?

  • Autorenbild: Dr. med. Julia Pilz, MD (ECFMG)
    Dr. med. Julia Pilz, MD (ECFMG)
  • vor 1 Tag
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 22 Stunden

Ein aufgeblähter Bauch, Völlegefühl und unangenehme Darmgeräusche – Blähungen gehören zu den häufigsten Verdauungsbeschwerden. Auch wenn sie meist harmlos sind, können sie den Alltag erheblich beeinträchtigen. In diesem Beitrag erklären wir, was Blähungen auslöst, wie Sie zwischen „normal“ und behandlungsbedürftig unterscheiden – und was wirklich hilft.

Winter, Verdauung

Was sind Blähungen?

Blähungen entstehen durch Gase, die im Magen-Darm-Trakt gebildet oder durch Luftschlucken aufgenommen werden. Diese Gase bestehen hauptsächlich aus Stickstoff, Kohlendioxid und Wasserstoff – sie dehnen den Darm aus und verursachen das unangenehme Völlegefühl oder Druck im Bauch.

In vielen Fällen sind Blähungen kein Zeichen einer Krankheit, sondern Folge der Ernährung oder des Lebensstils.


Häufige Ursachen für Blähungen


🍞 1. Ernährung

  • Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Kohl oder Vollkornprodukte fördern die Gasbildung.

  • Künstliche Zucker (Sorbit, Xylit) in Light-Produkten oder Kaugummis sind schwer verdaulich.

  • Gärprozesse durch zu viel rohes Obst oder unregelmässige Mahlzeiten verstärken die Symptome.


😮‍💨 2. Luftschlucken (Aerophagie)

  • Schnell essen, Kaugummikauen oder viel kohlensäurehaltige Getränke führen zu übermässiger Luftaufnahme.

  • Auch Stress kann unbewusstes Luftschlucken auslösen.


🦠 3. Störung der Darmflora

  • Ein Ungleichgewicht der Darmbakterien (z. B. nach Antibiotika) kann zu vermehrter Gasbildung führen (Dysbalance intestinales Mikrobiom)

  • Eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms (small intestinal bacterial overgrowth, SIBO), zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen, erhöht dem Alkoholkonsum oder Status nach Operationen oder aber auch einfach so, ohne Auslöser, kann zu einer über Überwucherung der Dünndarm Bakterien führen.

  • Diverse strukturelle Erkrankungen des Darmes können zu Blähungen führen (Infektionen, Autoimmunerkrankungen usw.)


🚫 4. Unverträglichkeiten

  • Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption oder Histaminintoleranz führen zu Gärung und Gasbildung.

  • Bei Glutenunverträglichkeit kann es ebenfalls zu Blähungen kommen.

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Wann sind Blähungen bedenklich?


Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn:

  • die Beschwerden über Wochen anhalten

  • starke Schmerzen oder Krämpfe auftreten

  • Blut im Stuhl bemerkt wird

  • ungewollter Gewichtsverlust besteht

  • sie sich gestört oder unwohl und «nicht normal» fühlen

 

In solchen Fällen sollte eine gastroenterologische Abklärung erfolgen, um Erkrankungen wie Reizdarm, CED oder SIBO (Dünndarmfehlbesiedelung) auszuschließen.

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Blähungen

Tipps gegen Blähungen


🧘 1. Langsam und bewusst essen

Gut gekaut ist halb verdaut – langsames Essen verhindert Luftschlucken und entlastet die Verdauung.


🥗 2. Blähende Lebensmittel reduzieren

Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln, Softdrinks und Zuckeralkohole besser schrittweise reduzieren oder gut kochen.


🚶 3. Bewegung nach dem Essen

Ein kurzer Spaziergang unterstützt die Darmtätigkeit und beugt Gärprozessen vor.


💧 4. Ausreichend trinken

Wasser oder Kräutertees wie Fenchel, Kümmel oder Anis wirken entblähend.


📓 5. Ernährungstagebuch führen

Dokumentieren Sie, was Sie essen und wie der Körper reagiert. So lassen sich individuelle Auslöser erkennen.


💪🏽 6. Regelmässig Sport treiben

Sowohl Ausdauer als auch Krafttraining fördern die Verdauung und regen die Darmtätigkeit an. Luft wird schneller absorbiert und ausgeschieden.

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Lebensmittel - Entzündungen

FAQ – Häufig gestellte Fragen


Sind Blähungen immer ein Zeichen für eine Unverträglichkeit?

Nein, viele Blähungen entstehen durch Ernährung oder Essverhalten. Bei häufigem Auftreten sollte aber eine Unverträglichkeit ärztlich abgeklärt werden.

Wie oft sind Blähungen normal?

Mehrere Blähungen täglich sind völlig normal. Erst bei anhaltendem Völlegefühl oder Schmerzen ist eine medizinische Abklärung sinnvoll.

Hilft Aktivkohle gegen Blähungen?

Aktivkohle kann Gase binden, ist aber nicht für den Dauergebrauch gedacht. Die Wirkung ist individuell unterschiedlich.

Wann sollte ich zum Gastroenterologen?

Wenn die Beschwerden länger als 2–3 Wochen bestehen oder mit Schmerzen, Durchfall oder Gewichtsverlust einhergehen.


Fazit:

Blähungen sind unangenehm, aber meist harmlos. Mit dem richtigen Essverhalten, bewusster Ernährung und etwas Bewegung lassen sich viele Beschwerden deutlich lindern. Bei wiederkehrenden oder belastenden Symptomen hilft eine gezielte Abklärung durch den Facharzt – auch durch unser Team von MagenDarm Schweiz.


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