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  • AutorenbildDr. med. David Axelos

H. pylori-Infektion und Antibiotikaresistenzen: Strategien für eine erfolgreiche Behandlung


H. pylori, oder Helicobacter pylori, ist ein Bakterium, das den Magen-Darm-Trakt infiziert und mit einer Vielzahl von Magenbeschwerden in Verbindung gebracht wird. Bei der Behandlung von H. pylori-Infektionen stehen Ärzte vor einer wachsenden Herausforderung: der Antibiotikaresistenz. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie Experten mit dieser Herausforderung umgehen und welche Strategien sie für eine erfolgreiche Behandlung empfehlen.



1. Routinebiopsien und Resistenzprüfungen: Eine differenzierte Herangehensweise


Die Frage, ob Routinebiopsien zur Kultivierung von H. pylori für Resistenzprüfungen durchgeführt werden sollten, ist komplex. Unsere Experten führen Biopsien für Resistenzprüfungen auf Anfrage und bei H. pylori-Persistenz durch. Allerdings geschieht dies nicht routinemäßig beim Screening (Erstuntersuchung). Die Entscheidung zur Durchführung von Biopsien und Resistenzprüfungen hängt von der individuellen Krankengeschichte und den Behandlungsergebnissen ab.


2. Umgang mit zunehmenden Resistenzen: Die Rolle der Erstbehandlung


Die steigenden Raten von Antibiotikaresistenzen erfordern eine kluge Herangehensweise an die Erstbehandlung. Unsere Experten setzen auf das "Ligurische Quadrupelschema", eine Kombination der französischen und italienischen Tripeltherapie. Dieses Schema umgeht die Clarithromycin-Resistenz und eine mögliche Resistenz gegen Metronidazol, indem beide Präparate kombiniert werden. Selbst bei einer seltenen Resistenz gegen Amoxicillin können immer noch zwei wirksame Antibiotika verabreicht werden. Diese gezielte Herangehensweise minimiert das Risiko der Resistenzentwicklung und -verbreitung.


3. H. pylori-Persistenz: Wann ist eine Resistenzprüfung erforderlich?


Die Frage der Resistenzprüfung bei H. pylori-Persistenz ist entscheidend. Bei Verdacht auf Einnahmefehler wird eine erneute Behandlung mit der "ligurischen" Erstlinientherapie ohne vorherige Resistenzprüfung empfohlen. Eine erneute Überprüfung erfolgt frühestens vier Wochen nach Abschluss der Therapie. Die Erfolgsrate dieser Strategie liegt nahe bei 90%.


Erst bei anhaltender H. pylori-Persistenz trotz korrekter Einnahme der Erstbehandlung wird eine second-line-Eradikation mit Pylera empfohlen. Eine Resistenzprüfung wird erst nach zwei erfolglosen Eradikationsversuchen empfohlen.


Die Behandlung von H. pylori-Infektionen erfordert eine individuelle Herangehensweise angesichts von Antibiotikaresistenzen. Unsere Experten stehen bereit, um die besten Strategien für Ihre spezifische Situation zu empfehlen.


Bitte beachten Sie, dass dieser Blogbeitrag allgemeine Informationen bietet und keine medizinische Beratung darstellt. Konsultieren Sie immer einen qualifizierten Arzt für Ihre individuellen Gesundheitsfragen.



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